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Pressemitteilung

Wahlauftaktveranstaltung der ÖDP Mühldorf mit Agnes Becker in Gallenbach

Agnes Becker spricht über den „Besseren Bayernplan“ und das ÖDP-Volksbegehren „Retten die Bienen!

Die Kandidaten Reinhard Retzer Landtag, Lisa Sieber Bezirkstag, Agnes Becker Spitzenkandidatin, Georg Schmid Listenkandidat Landtag

Die ÖDP eröffnete ihren Wahlkampf im Gasthaus Maier in Gallenbach bei Taufkirchen. Die Kreisvorsitzende Lisa Sieber konnte dazu Agnes Becker begrüßen, die Spitzenkandidatin für den Bayerischen Landtag. Ebenso waren Reinhard Retzer und Georg Schmid erschienen, Erst- und Zweitstimmenkandidaten der ÖDP für den Landtag sowie Walburga Retzer, Zweitstimmenkandidatin für den Bezirkstag.

Reinhard Retzer setzt sich vor allem für die Bewahrung der Schöpfung ein, Luft, Wasser und Boden sind für ihn die Grundlagen des Lebens. Ihm ist eine umweltverträgliche Mobilität wichtig, es sollten zum Beispiel die öffentlichen Buslinien mit den Schulbuslinien zusammengelegt werden. Er kämpft gegen den Flächenfraß und gegen die Privatisierung des Wassers. Retzer sieht Sonne und Wind als die Energie der Zukunft, nicht fossile Brennstoffe wie Erdöl, nach welchem in Ampfing gebohrt werden soll. Windräder und Sonnenkollektoren bewertete er positiv. Retzer erteilte auch der Digitalisierung der Schule eine Absage, er fordert die analoge Grundschule.

Georg Schmid will der Klimaerwärmung mit regenerativen Energien begegnen und daher eine Kerosinsteuer einführen.

Die Hauptrednerin des Abends, Agnes Becker, gelernte Schreinerin und Tierärztin aus Wegscheid bei Passau, war auf dem Landesparteitag der ÖDP in Dingolfing Mitte Juli einstimmig zur Spitzenkandidatin gewählt worden. Sie stellte drei Punkte in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen:

Sie sprach von „Gemeinwohlökonomie“ und meinte damit Wohlstand für alle, Fairhandel statt Freihandel und Vermeidung von Wegwerfprodukten. Sie wandte sich gegen den Flächenfraß und das Höfesterben. Bauern sollten keine „Vollgasdeppen“ sein, die immer nur das Maximum herausholen sollen und dabei die Umwelt vergessen.

Beckers zweiter Hauptpunkt beschäftigte sich mit der politischen Landschaft in Bayern. Parteispenden gehören ihrer Meinung nach ab- und ein „politisches Reinheitsgebot“ angeschafft, die ÖDP nimmt zum Beispiel keine Spenden von Großkonzernen an. Sie prangerte auch an, dass bei Parteitagen die Firmenlogos sehr stark in den Vordergrund rücken.

Im letzten zentralen Thema ging es um Familie und Bildung, in Familien wird vor allem für Kinder und ältere Menschen wertvolle Arbeit geleistet. Laut Becker werden 70% der Pflegebedürftigen zuhause gepflegt. Ohne diese hervorragende Arbeit würde das bayerische Gesundheitssystem kollabieren. Das von Ministerpräsident Söder geplante Pflegegeld mit 1.000 € pro Jahr sei viel zu wenig, dies entspräche nicht einmal 3 € pro Tag, einen Stundenlohn wolle sie gar nicht ausrechnen.

Für jedes Kind forderte Agnes Becker eine individuelle Förderung, eine zweite Lehrkraft in Grundschulklassen sei unverzichtbar. Der „I-Phonisierungswahn“ sei schlecht für die Sprach- und Sprechfähigkeit. Kinder sollen nicht 100 Katzenvideos sehen, sondern lieber eine echte Katze streicheln.

Zum Abschluss sprach Agnes Becker über das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ Infolge der Klimaerhitzung, so Becker, ist es fünf vor zwölf. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, so wie sie jetzt häufig im Wahlkampf, kann man viele braune Felder sehen, da es in diesem Sommer viel zu wenig geregnet hat.

Es gibt immer weniger Vögel und Insekten. Der WWF, der World Wildlife Fund spricht von der jetzigen Lage als dem größten Artensterben seit den Dinosauriern. Die Rote Liste bedrohter Tierarten wird immer länger. Laut Becker sind Insekten in ihrer Masse um 75 % weniger, 45 % der Bienenarten sind bedroht. 65 % der Vögel in Bayern sind verschwunden. Agnes Becker verlangt einen Ausbau der ökologischen Landwirtschaft, die Verankerung von Natur- und Artenschutz in der Ausbildung der Landwirte und eine Eindämmung der Lichtverschmutzung, welche für Insekten sehr schädlich sei. Sie forderte die Staatsregierung auf, einmal pro Jahr einen Statusbericht zum Umweltschutz im Landtag abzugeben. Alle staatlichen Landwirtschaftsflächen sollen pestizidfrei und ökologisch bewirtschaftet werden.

Als Fürsprecher ihrer Forderung nannte sie Papst Franziskus, den sie folgendermaßen zitierte: „Eine ausgestorbene Art kann den Schöpfer nicht mehr loben.“ Becker schloss mit den Worten: „Wer seine Heimat liebt, zerstört sie nicht.“

Das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ läuft derzeit noch, Unterschriftenlisten können bei Lisa Sieber oder Reinhard Retzer angefordert werden. Frühere Volksbegehren der ÖDP wir die Abschaffung des Senats (spart dem Freistaat eine zweistellige Millionensumme) und das Rauchverbot in Gaststätten waren erfolgreich.



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